Wissen     Pölbitz     Käte und Hermann Duncker

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GRUNDSÄTZE DER KLEINGÄRTNERISCHEN NUTZUNG

1. Gewinnung vielfältiger und vielseitiger Gartenbauerzeugnisse mit einem Mindestumfang des Anbaues von Obst und Gemüse
Vor allem sind das Obst, Gemüse, Kartoffeln, Heil-, Duft- und Gemüsepflanzen sowie Blumen, aber auch Ziersträucher und –gehölze, die nicht höher werden als 2,50 bis 3,00 m, das Anlegen kleinerer Rasenflächen und weiterer Anlagen, z.B. eines Gartenteiches oder anderer Biotope. Der Anbau von Dauerkulturen (z.B. nur Spargel) oder der alleinige Anbau von Obstbäumen und Beerensträuchern auf einer Rasenfläche reicht dafür nicht aus. Unabdingbar ist, dass mindestens ein Drittel der Gartenfläche dem Anbau von  Obst und Gemüse vorbehalten sein muss.
  
                        

2. Verzicht auf Waldbäumen sowie keine ausschließliche Nutzung durch Ziergehölze (z.B. Koniferen) und Rasen
da es den Regelungen des Bundeskleingartengesetzes und der kleingärtnerischen Bewirtschaftung entgegen steht.   
                 

3. Möglichkeit der Erholung
Die Erholungsfunktion als Merkmal der kleingärtnerischen Nutzung trägt der heutigen Funktion des Kleingartens als Nutz- und Erholungsgarten Rechnung. Eine Gartennutzung nur zur Erholung ohne Gewinnung von Gartenbauerzeugnissen ist keine kleingärtnerischeNutzung.  
   
                     

4. Die eigene Kompostierung auf der Parzelle
Soll vordergründig die kleingärtnerische Selbstbewirtschaftung sichern (in der Natur gibt es keinen „Abfall“) und hintergründig einen Anschlusszwang an die öffentliche Müllentsorgung vorbeugen.   
                       

5. Änderungen von Baulichkeiten sind dem Vorstand zur Genehmigung anzuzeigen
Dient der Einhaltung bestehender Vorschriften zwischen Pächter und Verpächter und soll dem Pächter vor finanziellen Schäden bewahren, bevor unrechtmäßig errichtetet Bauten entfernt werden müssen. Eine Gartenlaube in einfacher Bauweise, darin eingeschlossen die Unterbringung von Gartengeräten und Toiletteneinrichtung. Die maximal überdachte Fläche (Laube und Freisitz) beträgt 24 qm Grundfläche, das ist teilweise örtlich weiter begrenzt (z.B. Stadt Zwickau: max. 1/10 der Parzellenfläche).


DER KLEINE FACHBERATER

Wir haben vor vielen Jahren die hier eingebundene Datensammlung erstellt. Rechtliche Vorschriften und Gesetze können sich ändern. Es findet hier KEINE Rechtsberatung statt. Der Inhalt dient lediglich Ihrer Orientierung. Professionelle Hilfe leisten die Kleingartenverbände und offizielle Rechtsdienstleister.

Pölbitz

Hier finden Sie eine lose Zusammenstellung zum Zwickauer Stadtteil Pölbitz von Informationen aus kostenfreien Werbeblättern und uns von Dritten überlassenenem Material.

Käte und Hermann Duncker

Nachfolgend ein ca. 2002 erarbeiter Text, deren Herkunft wir nicht mehr kennen und für deren Inhalt wir keine Gewähr geben (Bilder: Meyers Lexikon DDR)

Duncker, Käte, geb. Döll (23.5.1871 Lörrach/Baden - 1.5.1954 Bernau)

Politikerin. 1880 Höhere Töchterschule Friedrichroda, 1888-90 päd. Ausbildung im Lehrerinnenseminar Eisenach, 1893 Lehrerin in der von Steyberschen Höheren Mädchenschule in der Nordstraße in Leipzig, ab 1894 Abendkurse des Leipziger Arbeiterbildungsvereins, Gesellschaft für ethische Kultur, 1896 Kündigung, danach Hamburg, Private Höhere Mädchenschule der Elisa Magdalena Green, Arbeit im Bildungsverein "Humboldt", 1896 Teilnahme am Kongress der Schneidergewerkschaft, Begegnung mit Clara Zetkin. Unterstützung der streikenden Hafenarbeiter, 1897 Kündigung. 1898 Heirat mit Hermann Duncker,  Gasthörerin an der Uni, Eintritt in die SPD, Diskussionsabende im Leipziger Volkshaus, Vorträge im Arbeiterbildungsverein (Literatur, Pädagogik, Geschichte, Sozialpolitik, Nationalökonomie). Vorsitzende des  "Vereins für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse", Mitglied der Abt. Kunstpflege des Bildungsvereins, organisierte Sommerfeste für Arbeiterfamilien. 1899 Geburt der Tochter Hedwig.

Polizeibericht 1901: "Die geistig hervorragendste Agitatorin der hiesigen sozialdem. Frauenbewegung ist die frühere Lehrerin, jetzige Frau Duncker, die fast in allen Frauenversammlungen als Rednerin auftritt und dabei die bürgerlichen Frauenvereinigungen bekämpft."

Schrift "Über die Beteiligung des weiblichen Geschlechts an der Erwerbstätigkeit". 1902 gesundheitlicher Zusammenbruch, 1903 Übersiedlung nach Dresden. Vortragsreihen über den Kinderschutz, Erziehung und Frauenrecht. Geburt des Sohnes Karl.

"Die Kinderarbeit und ihre Bekämpfung" (1906). Im gleichen Jahr Referat über Fürsorge für Schwangere und Wöchnerinnen auf der 4. sozialdemokratischen Frauenkonferenz in Mannheim. 1907 zweite Redakteurin der "Gleichheit", verantw. für die Kinderbeilage (Pseud. "Neuland"). 1907 Übersiedlung der ganzen Familie nach Stuttgart, Freundschaft mit Clara Zetkin. 1908 Referat über Erziehung auf der Frauenkonferenz in Nürnberg. 1910 Internationale Frauenkonferenz in Kopenhagen, Referat über Mutterschafts- und Kinderfürsorge. Beschluss über den Internationalen Frauentag.      

Geburt des Dritten Kindes, Ausscheiden aus der Redaktion. 1911 Referat auf dem sozialdem. Parteitag in Jena, Begegnung mit Rosa Luxemburg. Mitarbeit im Bildungsausschuß der SPD. 1912 Umzug nach Berlin.

1915 Mitbegründung der Zeitschrift "Die Internationale". 1915 Delegierte zur internationalen sozialistischen Frauenkonferenz Bern. 1916 Umbenennung der Gruppe "Internationale" in "Spartakusgruppe" unter Teilnahme von K.D. Illegale Herausgabe der "Spartakusbriefe". Zeitweilige Leitung des Zentralen Bildungsausschusses. Betreuung von Jugendgruppen in Steglitz und Neukölln, Haussuchungen, Verhöre, 30.5.1916 Redeverbot. Vertrat im September 1916 die Spartakusgruppe auf der Reichskonferenz der Sozialdemokratischen Partei, 3 Monate Sanatorium. 1917 Anschluss der Spartakusgruppe an die USPD.  Arbeit als Zwischenmeister in der Reichsstelle für Obst und Gemüse, 1917 Frauenkonferenz in Stockholm, 11.11.1918 Gründung des Spartakusbundes, Mitarbeit in der Zentrale. Entwurf über die  "Schule der Zukunft". 30.12.1918 Gründung der KPD, Wahl ins ZK. Verhaftung, Verhöre, März 1919 Flucht aus Deutschland.

Erholung bei ihrem Sohn in Kopenhagen, Aufenthalt in Schweden, Rückkehr nach Berlin. Arbeiterbildungsschule, Übersetzungen. 1920 Umzug nach Thüringen. 1921 Landtagsabgeordnete, forderte Maßnahmen zur Bekämpfung des Kinderelends. 1924 Reise nach Moskau, 1925 wieder in Berlin, "Die Frau in der Sowjetunion" (1927).

1933 Haussuchung, Verbrennung der Bibliothek, Verhaftung des Mannes. 1936 Umzug nach Friedrichroda. November 1938 Emigration nach Amerika, lebte in einem Blockhaus                     bei New York. Dienstmädchen bei amerikanischen Familien, Tod des Sohnes. 1941 Ankunft des Ehemannes, Deutschunterricht in einer Highschool. 1947 Rückkehr nach Deutschland: Rostock, Bernau.                                  

Duncker, Hermann Ludwig Rudolph
* 24.05.1874 Freie und Hansestadt Hamburg                     
† 22.06.1960 Bernau,  Politiker, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime

Am 22. Juni 1960, starb Hermann Duncker - Lehrer dreier Generationen revolutionärer Sozialisten, Streiter der kämpfenden Arbeiterklasse, Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands, Kampfgefährte von Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Franz Mehring, Clara Zetkin, Wilhelm Pieck und von vielen Arbeiterrevolutionären. 

Hermann Duncker wurde am 24. Mai 1874 als Sohn eines Kaufmanns in Hamburg geboren.      

Seit 1893 war er Mitglied der SPD und in der sozialdemokratischen Bildungsarbeit tätig, seit 1912 in der Parteischule der SPD in Berlin. Während des Ersten Weltkriegs zum Landsturm eingezogen, leistete Hermann Duncker antimilitaristische Propagandaarbeit.

1915 war er bei den Mitbegründern der Gruppe Internationale.

Dem im November 1918 gegründeten Spartakusbund gehörte er als Mitglied der Zentrale an.           

Im Dezember 1918 war er Mitbegründer der KPD, bis Oktober 1919 Mitglied der KPD-Zentrale, 1919/20 Regierungssekretär in Thüringen.

In den zwanziger Jahren leistete er umfangreiche Lehr-, publizistische und Bildungsarbeit für die KPD.

Er war Mitbegründer der Marxistischen Arbeiterschule (MASCH) und Lehrer an der Reichsparteischule der KPD in Fichtenau-Schöneiche bei Berlin.

1892 nahm er ein Musikstudium auf und 1895 begann er das Studium der Fächer Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie. Danach widmete er sich völlig der Arbeiterbewegung.

Am 1. Mai 1893 wurde er Mitglied der SPD. Wie alle Linken vertrat Hermann Duncker konsequent den proletarischen Internationalismus.

1898 heiratete er die Pädagogin Käte Döll. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor (der 1909 geborene Sohn Wolfgang emigrierte 1935 in die Sowjetunion, wurde dort im April 1938 vom NKWD verhaftet und kam in einem Straflager ums Leben).

Er studierte nach dem Besuch des Gymnasiums und des Konservatoriums in Leipzig Philosophie, Geschichte und Volkswirtschaft, 1903 promovierte er.

1907 - 1913 ist er als erster hauptberuflicher Lehrer (sogenannter "Wanderlehrer") des Marxismus tätig. 1912 wurde Hermann Duncker Lehrer an der Zentralen Parteischule der SPD in Berlin. Er lehrte hier gemeinsam mit Rosa Luxemburg. Er verurteilte den imperialistischen Krieg 1914-18 und begrüßte 1917 die Oktoberrevolution. An der Gründung der KPD hatte er maßgeblichen Anteil.

1920 wurde das seit längerem totgesagte Kommunistische Manifest wieder herausgegeben - "Lebendig wie am ersten Tag" (H. Duncker).

Wer Vorlesungen über das Manifest bei Hermann Duncker gehört hat, hat diese Lebendigkeit und Sprachgewalt noch in guter Erinnerung. Er unterrichtete in der Weimarer Republik an der Zentralen Parteihochschule der KPD und an der von ihm mitbegründeten "Marxistischen Arbeiterschule (MASCH)".

1933 wurde auch Hermann Duncker Opfer der Verfolgungs- und Terrorwelle der Faschisten, noch in der Reichstagsbrandnacht, wurde er von den Nazis verhaftet und in das berüchtigte Columbia-Haus gebracht. Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus stellte man ihn unter Gestapo-Aufsicht.

Nach der Haftentlassung und trotz Polizeibeobachtung gelang es ihm 1936 Deutschland zu verlassen. Dänemark, Frankreich und die USA waren Stationen seiner Emigration. 1947 kehrten Hermann und seine Frau Käte in die Heimat zurück. Er wurde als Dekan und Professor mit dem Aufbau und der Leitung der Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Rostock / Greifswald betraut.

Im Jahre 1949 wurde er als Leiter der zentralen Bildungsstätte der Gewerkschaften, der späteren Hochschule der Deutschen Gewerkschaften "Fritz Heckert" in Bernau berufen, an deren Spitze er als Rektor bis zu seinem Tode stand. Für sein jahrzehntelanges Wirken im Interesse der arbeitenden Menschen wurde er mit höchsten Auszeichnungen geehrt.

1951 wurde er gemaßregelt, als er sich gegen Stalins Auffassungen zur Sprachwissenschaft wandte. 1954 erhielt er den Ehrendoktor der Leipziger Karl-Marx-Universität. 1955-1960 war er Mitglied des FDGB-Bundesvorstandes

Meisterhaft verstand es Hermann Duncker, die Begeisterung für das Studium des Kommunistischen Manifestes zu wecken. Er schloss seine Vorlesung: "Und ihr werdet finden, dass das Kommunistische Manifest aktuell ist bis zum heutigen Tage!" Wie wahr, kann man nur sagen.